Gold ist seit Jahrtausenden ein Objekt zur Wertanlage. Schon 500 Jahre vor der Geburt von Jesus Christus wurden einheitliche Goldmünzen geprägt. Zu dieser Zeit waren Münzen auch als Zahlungsmittel gebräuchlich, wenn auch nur für größere Investitionen. Im Laufe der Jahrhunderte nimmt die Bedeutung von Gold als Währungsreserve zu. Im folgenden Artikel geht es um die historische Entwicklung des Goldpreises und wie diese die Grundlage für die moderne Effekte des Goldpreises bedingt, dabei wird der Zeitraum bis zur Einführung des klassischen Goldstandardes berücksichtigt.
Funktion von Gold in der Antike
Historisch betrachtet erfüllen Gold und andere Edelmetalle schon seit vielen Jahrtausenden Funktionen als Geldmittel. Auch als Schmuck war Gold schon damals populär. Allerdings war in der Antike die Subsistenzwirtschaft noch weit verbreitet und dementsprechend spielte der Tauschhandel in vielen Bereichen eine größere Rolle als Gold oder andere Wertstoffe. In Zeiten des römischen Reiches nahm Gold das erste Mal seine stabilisierende Wirkung auf dem Währungsmarkt ein. Nachdem der römische Staat zur Finanzierung seiner Ausgaben immer neue Silbermünzen prägen lies, kam es zur Inflation. Diese Entwicklung konnte durch die Einführung der Goldwährung verhindert werden, das Vertrauen des Volkes in reine Zahlungsmittel stieg wieder an.
Gold als Wertspeicher im Mittelalter
Im Mittelalter verlor Gold zunächst als Zahlungsmitteln an Bedeutung. Dagegen nahm seine Rolle als Wertspeicher zu. Silber wurde als Zahlungsmittel nun geläufiger, der Silberpreis wurde häufig in Relation zu Gold bestimmt.Im 14. Jahrhundert nahm die die Förderung von Gold aufgrund der mit den damaligen Fördertechniken nur noch schwer zu erreichenden Goldvorkommen ab. In der Folge kam es es zu einer Deflation des Goldpreises, unter anderem auch durch das Horten von Gold. Der Bedarf an Zahlungsmitteln überstieg das damalige Angebot.
Die Auswirkung der Entdeckung der neuen Welt auf den Goldpreis
Dies änderte sich wieder mit der Entdeckung Amerikas. Durch Plünderung vor allem der mittelamerikanischen Kulturen kamen große Mengen des gelben Edelmetalles nach Europa. in der Folge stiegen die Preise für viele Güter in Europa. Inflation wurde Teil der marktwirtschaftlichen Abläufe, was in dieser Form neu war. In der Vergangenheit gab es zwar auch Vorkommnisse, in deren Folge Währungen starken Wertverlust erlitten, dies war aber auf bestimmte Zeiträume begrenzt und an spezifische Ereignisse gekoppelt. Das Angebot an Zahlungsmitteln überstieg nun die Nachfrage. Es ist allerdings umstritten, ob das höhere Angebot an Gold als verantwortlich für die Inflation gesehen werden kann, oder ob es sich lediglich um die Auswirkungen der geringeren Arbeitskosten für die Gewinnung von Gold handelt. Das höhere Angebot wäre dann nur die Folge der geringeren Kosten.
Gold ist natürlich nicht erst in der modernen Zeit ein beliebtes Ziel für Fälscher. Auch im späten Mittelalter versuchten Betrüger Nutzen aus dem hohen Wert des Goldes zu schlagen. Mit der Kipper- und Wipperzeit trägt diese Phase ihren eigenen Namen. Zu Zeiten des dreißig jährigen Krieges führte dies zu einem immer weiter ansteigendem Preis für Gold. Auch Friedrich II. nutzte minderwertige Münzen zur Finanzierung des siebenjährigen Krieges und nahm die damit einhergehenden Inflationseffekte in Kauf. Der Kaufmann Veitel Heine Ephraim übernahm die Prägung der Münzen und bekam von Friedrich dem großen Straffreiheit zugesichert.
Die Anfänge des festgelegten Goldpreises in Großbritannien
Zum Beginn des 18. Jahrhunderts wurde in Großbritannien das erste Mal die Währung mit dem Goldpreis gekoppelt. Eine Guinee Goldmünze konnte gegen 21 Schilling getauscht werden. Der Goldpreis, welcher zuvor hohen Schwankungen unterlag, war nun fixiert. Allerdings wurde dies zumindest zeitweise während der Kriege gegen Napoleon wieder ausgesetzt. In der Folge kam es zu starken Inflationseffekten bei Papiergeld, während die Preise bei Bezahlung in Gold nahezu gleich blieben. 1916 wurde der klassische Goldstandard eingeführt und es bestand wieder eine Preisbindung für Gold. Zu dieser Zeit kamen auch Goldbarren als Wertspeicher auf.